Geschichte wiederholt sich Gamsstein-02

Im Protokoll vom 11.05.2020 des Prüfungsausschusses, verlesen durch unseren Prüfer Christian Rettensteiner, wurden horrende Außenstände der Firma Königsberg Skilift GesmbH festgestellt.

Außerdem fiel uns bei der Prüfung des Rechnungsabschlusses 2019 ein laufender Kredit mit der Bezeichnung „Infrastruktur Königsberg“ ins Auge. Auf Anfrage bei der Gemeinde, was mit diesem Kredit angeschafft wurde, bekamen wir nur den Verweis auf das Gemeinderatssitzungsprotokoll vom 23.3.2016. Uns stand der Mund offen, als uns dieses verspätet, aber doch ausgehändigt wurde. Hier beschloss der Gemeinderat EINSTIMMIG eine stille Beteiligung an der Königsberg Skilifte GmbH in der Höhe von €120.000. Wörtlich heißt es im Protokoll, dass bei Gewinnen der Königsberg Skilifte GmbH von über €500.000 pro Jahr eine 5 %-ige Gewinnbeteiligung beschlossen wird und das Kapital nach 5 Jahren (sprich im März 2021) in das Eigentum der Skilift GmbH übergeht. Wir fragen uns, warum nicht zumindest eine oder einer der VP-Mandatare damals den Verstand hatte, bei diesem Beschluss nicht mitzustimmen. Denn diesen Kredit mit einer Laufzeit bis 2030 zahlt jede Hollensteinerin und jeder Hollensteiner mit ihrer Grundsteuer, Kommunalsteuer, Wasserzins, Kanalgebühr, Stromtarif, Hundesteuer,… noch immer zurück.

Wenn man einen Kredit von €120.000,- laut Rechnungsabschluss 2019 auf den Seite 118-119 mit €12.595,20 als Jahrestilgung inklusive Zinsen rechnet, ergibt sich bei einer Laufzeit von 15 Jahren die Gesamtrückzahlungssumme von €188.928,-.

Im Herbst 2020 benötigte die Königsberg Skilift GmbH neues Geld, denn die Schulden, die sich im Zeitraum von der Gründung 2012 bis 2020 auftaten, beliefen sich auf mehr als 1 Mio €.

Im Zuge des inzwischen umgesetzten außergerichtlichen Ausgleichs entstand der Gemeinde Hollenstein ein weiterer Schaden. Der gemeindeeigene Licht- und Kraftvertrieb (LKV) hatte zum Zeitpunkt des Ausgleiches im Herbst 2020 eine Forderung von €40.175,12,- und die Gemeinde eine Forderung von €15.837,18. Die Ausgleichsquoten von 25% beim LKV und 10% für die Gemeinde wurden seitens SP Fraktion in der Gemeinderatsitzung am 6.10.2020. beschlossen. Somit beträgt der Forderungsverlust beim LKV €30.131,34 und bei der Gemeinde €14.253,46. Dies ergibt eine stolze Summe von €44.384,80 entgangenem Geld. Rund €11.000 bleiben als offene Forderung bestehen und wurden nach Information der Frau Bürgermeister mit Stichtag 18.02.2021 noch nicht beglichen.

Im Zuge der Gemeinderatsitzung vom 17. Dezember 2020 wurde uns der Nachtragsvoranschlag für 2020 und der neue Voranschlag für 2021 präsentiert. Die ausgewiesenen Forderungsverluste an der Königsberg Skilift GesmbH wurden in beiden Dokumenten nicht berücksichtigt. Vom stellvertretenden Amtsleiter und GfGR Raimund Forstenlechner wurde versucht, die ganze Angelegenheit herunterzuspielen. Er berichtete, dass dieser lapidare Betrag von nur €44.384,8 schon lange ausgebucht sei und nicht mehr der Rede wert ist, denn es ist Schnee von gestern.   

Zählt man die Summe des entstandenen Gesamtschadens zusammen, ergibt sich der schwindelerregende Betrag von € 233.312,28.

Lassen Sie sich diese Summe noch einmal auf der Zunge zergehen „zweihundertdreiunddreißigtausend Euro“ Schaden. Das ist nicht Schnee von gestern!

Der Kredit läuft auf alle Fälle bis 2030 und jede Hollensteinerin und jeder Hollensteiner zahlt mit.

Wir fragen uns schon, wie dies eine SP-Fraktion, welche angeblich so sozial handelt, dies einer Mindestpensionsbezieherin erklärt? Oder einer alleinerziehenden Mutter welche, um über die Runden zu kommen, zumindest halbtags arbeiten gehen muss?

Oder Personen, welche aus diversen Gründen in finanziell schwieriger Situation sind und für den Bezug von elektischem Strom vom LKV einen Münzautomat verschrieben bekommen?

Wie wird unserer Jugend erklärt, welche zur Schaffung eines Eigenheims, Eigentumswohnung, Familiengründung, vom ersten Tag an Ihre Betriebskosten zu bezahlen hat, dass hier über Jahre der fällige Betrag für Strom nicht eingetrieben wurde.

Im Zuge des aktuellen Entschuldungsvorganges der Skilift Königsberg GmbH wurde nicht nur der Forderungsverlust von über €45.000, sondern auch eine Haftung der Gemeinde von €150.000,- für künftige Verluste der Königsberg Forsteralm Betriebs GmbH übernommen.

Von den Hollensteiner Betrieben wurden laut vorliegenden Rechnungsabschluss im Jahr 2019 Seite78 €259.411,10 an Kommunalsteuer an die Gemeinde bezahlt. Dass die Gemeinde im Dezember dann die Förderung von Unternehmen kürzt, weil offenbar auch coronabedingt das Geld knapp wird, lässt sich nur mehr mit Satire erklären. Leider ist dies traurige Wahrheit.

Noch einmal zum Schluss „zweihundertdreiunddreißigtausend Euro“ Schaden!